Die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben mit den Vertretenden der Arbeitgeber*innen einen Kompromiss erarbeitet. Toll!
Gendersprech nervt, macht Texte unlesbar und Radio zur Qual!
Gendersprech ist inkonsequent. Schon Mal von Kinderschänder*innen gehört? Wenn es unangenehm wird, waren es immer Männer!
Gendersprech ist unlogisch. Wenn aus einem Studenten ein Studierender wird, benennt man ihn nach einer momentanen Tätigkeit (Partizip Präsens). Sobald der junge Mann sich auf die Couch haut und Netflix anschaltet, ist er kein Studierender mehr, sondern Filmglotzender.
Gendersprech bietet viel Angriffsfläche. Die frei erfundenen Sprach-Verrenkungen laden geradewegs dazu ein, die an sich lobenswerte Idee zu verballhornen: Liebe Kinder*innen, Leutinnen und Leute, sehr geehrte Menschende. Bösartig-sarkastische Varianten ersparen wir uns hier…
Tote Radfahrende
Gendersprech irritiert. Kürzlich betitelte der Berliner Ableger des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) eine Übersicht von Fahrradunfällen mit tödlichem Ausgang als «Tote Radfahrende». Was nach Klamauk-Zombie-Satire klingt, ist nicht lustig. Doch bei derart absurden Formulierungen tritt das eigentliche Thema in den Hintergrund. Fahren Untote durch Berlin? Nach einigem Spott wurde der Artikel in Getötete Radfahrende umbenannt. Tödliche Radunfälle hätte es auch getan.
Gendersprech verunstaltet die Sprache und führt durch penetrantes Wiederholen weiblicher und männlicher Anrede zu Geschwafel. Von Redefluss-Schlaglöchern durch Sternchen-Innen-Sprechpausen ganz zu schweigen (Mitarbeiter*innen, sprich: Mitarbeiter-Pause-Innen). Es gibt genügend Möglichkeiten, um niemandem auf die Füße zu treten, bei gleichzeitiger Wahrung ästhetischer Mindeststandards.
Gefährliche Sprachmanipulation
Gendersprech spaltet. In einem Pro-Asyl Artikel (Sagt man jetzt Flüchtlinge oder Geflüchtete?) ist neben dem eigentlichen Thema etwas ganz anderes bemerkenswert. Die, die der Thematik wohlgesonnen sind, werden schon im ersten Satz als Engagierte bezeichnet. Klingt harmlos und nett. Solch ein Begriff löst in der Tat sehr positive Assoziationen aus: Menschen, die etwas Gutes tun, sich sozial und tugendhaft einbringen.
Das wäre nicht erwähnenswert, wenn nicht im Gegenzug ausschließlich(!) abwertende Begriffe verwendet würden, um Andersdenkende zu umschreiben. In diesem Falle sind es rechte Populist*innen. In anderen Beispielen finden sich Ewiggestrige, Rückständige, Reaktionäre, Fortschritts-Verweigerer usw. Gerne verwendet sind auch Begriffe, die missliebige Personen gedanklich ganz bewusst in die Nähe von Holocaust-Leugnern rücken: Corona-Leugner, Klima-Leugner.
Man sollte sich bewusst machen, dass dieses perfide Spiel in den Redaktionen seriöser Magazine munter mitgespielt wird. Es sind dann nicht selten die gleichen Zeitungen, die über gesellschaftliche Spaltung zu berichten wissen…
Moralische Deutungshoheit
Gender Mainstreaming dient umfassender Denk- und Sprachmanipulation.
Durch geschicktes Framing, Umdeutung und moralische Aufladung von Begriffen, findet ein Frontalangriff auf das Denken statt. Dieser dient dem Ziel, die eigene Weltsicht in ein Licht des Edlen und Guten zu rücken, sich unangreifbar zu machen und Unschönes zu kaschieren. Im Gegenzug wird allen, die andere oder differenzierte Meinungen haben, die moralische Integrität abgesprochen!
Geflüchtete und Schutzsuchende, das sind per se Opfer, die unser aller Barmherzigkeit verdienen. Jemand der Schutz sucht, kann keine Gefahr sein. Allein, dass sich unter Asylbewerber und Einwanderer durchaus auch untergetauchte Islamisten oder Assad-Schergen mischen könnten, ist bei dieser Wort-Klauberei gedanklich ausgeschlossen. Man soll es nicht mehr denken können! George Orwells 1984 lässt grüßen.
Kritik wird durch gezielte Änderung von Begriffen unmöglich gemacht, weil sie dem eigenen Weltbild zuwider läuft. Wer es dennoch wagt, entlarvt sich selbst: sich Menschen in Not verweigern, Engagierte kritisieren oder Menschenrechte anzweifeln – das kann nur, wer kaltherzig, unchristlich und rechts ist.
Hier geht es nicht um Nicht-Diskriminierung, sondern um begriffliche Deutungshoheit und Freund-Feind Abgrenzung.
Fazit
Gleichberechtigung herzustellen ist richtig und darf mit Aufwand verbunden sein. Aber bitte ohne Vergewaltigung der Sprache!
Allzu häufig dient das Gendern nicht der Inklusion, sondern der knallharten Ausgrenzung Andersdenkender!
Das Gendern wird noch lange die Gemüter erhitzen. Es gibt viele Gründe dafür und genauso viele dagegen. Die einen halten es für Wissenschaft, andere für Ideologie.
Gendern vorzuschreiben, wie es teils in Unis oder Behörden der Fall ist, gehört unter Strafe gestellt. Dieses Wesensmerkmal autoritärer Regime hat in Demokratien nichts verloren!
Kann man Sprache am Reißbrett ersinnen und darf sie dann Menschen nach Belieben aufzwingen? Wer vergibt das Mandat dazu und auf welchem demokratischen Wege geschieht dies?
Vorschlag zur Güte
Wer gendern will, soll es tun. Wer nicht gendern will, sollen es lassen. Beide Parteien üben sich in Zurückhaltung und gegenseitiger Toleranz.
Schreiben und sprechen, so dass niemand benachteiligt wird, ist ein erstrebenswertes Ziel; wohlwissend, dass es nicht gelingen wird, es immer und zu jeder Zeit allen Recht zu machen. 80% Perfektion sollten genügen.
Wer nicht zum Bäcker gehen will, weil das Bäckerinnen und 62 weitere Geschlechter ausgrenzt, muss keinen Umweg zu Bäcker*innen oder Backenden machen, sondern findet Gebackenes in der Bäckerei.
Gute Nachricht
Zum Schluss noch eine tolle Nachricht, die im ersten Absatz vor lauter Geschwurbel möglicherweise untergegangen ist:
Gewerkschaft und Geschäftsleitung haben sich geeinigt!
2021, Olliwaa (Oliver Schömburg)
Ich verhalte mich wie folgt:
erkenne ich Genderspeech in einem Beitrag beende ich das Lesen sofort.
Wurde ich persönlich angeschrieben unter Verwendung von Genderspeech, verfasse ich eine Stellungnahme und untersage dem Versender mich weiterhin anzuschreiben.
Firmen, die Genderspeech verwenden, verlieren mich als Kunden.