Etliche meiner Freunde und Kollegen sind «bunt». Sie haben keinen oder einen Migrationshintergrund, sind hetero, schwul, links, rechts, arm, reich, religiös, atheistisch, mögen Klassik, Death Metal oder Helene Fischer. Obwohl ich diese Menschen sehr gern habe, empfinde ich ihnen gegenüber nicht das geringste Maß an Toleranz.
Toleranz als oberste Tugend
Schaut man sich dieser Tage in Deutschland um, sind Vielfalt und Toleranz DIE Tugenden.
Mit der Vielfalt kann ich gut leben, ist sie doch eine der Hauptgründe, warum ich so gerne dort arbeite, wo ich arbeite. Ich treffe Menschen aus etwa 60 Nationen und empfinde die Diversität als große Bereicherung. Sie erzeugt Reibung, Freude, Leid, große Erfolge, frische Ideen und spannende Einblicke in exotische Kulturen. Es ist die Welt, wie sie idealerweise sein sollte.
Womit ich große Schwierigkeiten habe ist die Toleranz. Sie ist inzwischen nicht nur Tugend und Lifestyle («Gelebte Toleranz»), sondern ein links-grüner Kampfbegriff, der einen überall hin verfolgt. Ein Beispiel seien die mit Postern vollgeklebten Busse der Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein (VHH), siehe Titelbild. Hierbei handelt es sich nicht um ein Statement à la «seht her, wir sind ein buntes Völkchen», sondern es ist penetrante Volkserziehung.
Kampfbegriff Toleranz
Toleranz als Imperativ ist deswegen zum Kampfbegriff mutiert, weil stets eine implizite Drohung mitschwingt: bist Du nicht tolerant gegenüber allem und jedem, oder wagst es zu kritisieren, bist Du im Umkehrschluss intolerant, Xeno-, Homo-, Islamo- oder sonstwas-phob. Also ein Nazi.
Ich für meinen Teil werde jedoch niemals tolerant sein gegenüber
- Kinderehe
- Kinderschändern
- Gewalt gegen Frauen
- Scharia auf deutschem Boden
- Menschen- und Sklavenhändlern
- Drogen- und Waffenkartellen
- No-Go Areas auf deutschem Boden
- Ausländischen Einbrecherbanden
- Antänzern und «Ficki Ficki» Abschaum
- Großclans, die sich auf deutschen Straßen prügeln
- Dem Austragen ausländischer Konflikte auf deutschem Boden
- Salafisten und Hasspredigern
- Linksradikalen
- Rechtsradikalen
- Fanatikern und «Besitzern der ultimativen Wahrheit»
- Intoleranz gegenüber meiner Lebensweise und Kultur
- Der Verleugnung Deutscher Kultur und Bräuche zugunsten des Islam
- Leuten, die mir vorschreiben wollen, was ich zu denken und zu tun habe
- Graffiti Sprayern
- usw.
Die Liste ließe sich lange fortführen.
Was ist nun das Problem mit der Toleranz – und welche Alternative gibt es?
Warum Toleranz nicht die Lösung ist
Das Wort Toleranz leitet sich aus dem lateinischen tolerare ab, was so viel bedeutet wie «ertragen», «erdulden», «aushalten». Es ist somit eine Art Notfallprogramm, damit sich die Leute nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen, sobald ihnen etwas am Anderen nicht passt.
Nun kommt aber die große Preisfrage: kann man mit Menschen anderer Kultur, politischer Ansicht, Hautfarbe usw. friedlich, in Harmonie und in einer «offenen Gesellschaft» leben, wenn das Fundament dafür lediglich gegenseitiges Ertragen, Erdulden und Aushalten ist?
Sicher ist ein gewisses Maß an Toleranz geboten, denn Manches muss man tatsächlich aushalten, auch wenn es einem nicht recht ist.
Zwei weitere Probleme sind dem Begriff Toleranz inhärent:
- Man kann etwas tolerieren und gleichzeitig ablehnen. Ich mag Dich als Person und Freund, toleriere auch Deine politischen Ansichten, lehne sie aber ab.
- Toleranz erzieht zu Passivität. Ein Zugereister braucht nur «bunt» zu sein und sonst nichts weiter tun, denn das aufnehmende Land und seine Bewohner sind angehalten, alles zu tolerieren.
Akzeptanz als Alternative
Als besseren Weg schlage ich die «Akzeptanz» vor.
Hierzu sagt Wikipedia folgendes:
«Akzeptanz (von lat. „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen) ist eine Substantivierung des Verbes akzeptieren, welches verstanden wird als annehmen, anerkennen, einwilligen, hinnehmen, billigen, mit jemandem oder etwas einverstanden sein.
Dementsprechend kann Akzeptanz definiert werden als Bereitschaft, etwas oder jemanden zu akzeptieren (Drosdowski, 1989).
Es wird deutlich, dass Akzeptanz auf Freiwilligkeit beruht. Darüber hinaus besteht eine aktive Komponente, im Gegensatz zur passiven, durch das Wort Toleranz beschriebenen Duldung. Akzeptanz drückt ein zustimmendes Werturteil aus und bildet demnach den Gegensatz zur Ablehnung (Aversion).«
Mit anderen Worten: um akzeptiert zu werden bedarf es mehr als nur dem Sein wie man ist. Besonders für Migranten bedeutet dies eine gehörige Portion Einsatz zur Selbstintegration, dem Erlernen der Sprache, dem Anpassen an die örtlichen Gesetze, Gepflogenheiten und Bräuche.
Für echte Akzeptanz, die diesen Namen verdient, ist sogar eine gehörige Portion Intoleranz(!) notwendig. Nämlich Ablehnung gegenüber allem, was ich exemplarisch oben aufgelistet habe. Recht und Gesetz sind konsequent durchzusetzen. Sonst muss man sich nicht wundern, wenn proportional zum Ruf nach mehr Toleranz, die Zahl ihrer Gegner wächst.
Viele Grüße
Olliwaa
P.s.: Meine vielfältigen Freunde und Kollegen toleriere ich nicht. Ich akzeptiere sie…